Christine Wiezorek ist Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Pädagogik des Jugendalters am Institut für Erziehungswissenschaft des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen. Zudem ist sie Projektleiterin des Forschungsprojekts „Menschenrechte als professionsethischer Bezugspunkt sozialpädagogischen Handelns in der Migrationsgesellschaft“, das Teil der interdisziplinären Forschungsgruppe „Menschenrechtsdiskurse in der Migrationsgesellschaft“ (MeDiMi) ist.
Forschungsschwerpunkte
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich (qualitativer) Sozialisations- und Bildungsforschung, zum einen mit dem Schwerpunkt auf Jugendliche: so zu biographischen Prozessen der Identitätsentwicklung, zu schulischer Sozialisation, zur Entwicklung politischer Orientierungen oder zu Straffälligkeit. Zum anderen liegt ein Fokus der wissenschaftlichen Arbeit in der Thematisierung und Erforschung gesellschaftlicher und institutioneller Bedingungen des Aufwachsens sowie der pädagogischen Gestaltung dieser Bedingungen, dies vor allem in Bezug auf Bildung und Ungleichheit, der Kooperation von Schule und Jugendhilfe sowie des Verhältnisses öffentlicher und privater Erziehung und des pädagogischen Elternbezugs. Hierzu gehören im Kern auch Fragen der Gewährleistung und Vorenthaltung von (Grund-)Rechtsansprüchen (Bildungsrecht, Elternrecht, Kinderrechte) durch pädagogisches Handeln.
Fragen von Migration und Menschenrechten haben daneben ihren Ausgang in biographischen Analysen zu Bildungs- und Sozialisationsprozessen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen: Zum einen tauchten sie – in unterschiedlichen Forschungskontexten – auf in Bezug auf Erfahrungen von Diskriminierung und Bildungsbenachteiligung von Jugendlichen in Migrationslagen bzw. Flüchtlingshintergrund, die jeweils biographisch relevant geworden sind. Zum zweiten zeigt sich in der eigenen Forschungsarbeit die Verknüpfung von Migration und Menschenrechten im Hinblick auf gesellschaftliche (Des-)Integrationsprozesse in Bezug auf die Ausbildung von politischen – sowohl rechtsextremen, menschenverachtenden, als auch universalistisch egalitären, demokratischen – Haltungen Jugendlicher und junger Erwachsener. Damit verweisen die Analysen zugleich auf die Wechselbeziehungen zwischen gesellschaftlichen (rechtlichen, institutionellen) Rahmenbedingungen des Aufwachsens, der pädagogischen Gestaltung dieser Bedingungen in den Institutionen öffentlicher Erziehung und Bildung und den biographischen Lern- sowie gesellschaftlichen (Des-)Integrationsprozessen von Jugendlichen in Migrationslagen.
Aktuelle, im thematischen Kernbereich der Forschungsgruppe angesiedelte Forschungsprojekte laufen derzeit nicht, ein Forschungsprojekt, das sich Fragen der Entwicklung von politischen Engagement von Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor dem Hintergrund eigener Migrations- und Fluchterfahrungen widmet, ist in Vorbereitung.
Ausgewählte Publikationen zum Themenkreis des Forschungsnetzwerks
Weitere Publikationen