Laura Soréna Tittel ist Postdoktorandin im Fachgebiet Politische Theorie und Ideengeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Dort forscht sie seit März 2018 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-geförderten Sonderforschungsbereich „Dynamiken der Sicherheit“ zu antiziganistischen Versicherheitlichungspraktiken. In diesem Rahmen entstand auch ihre Doktorarbeit zum Thema „Umrisse einer Theorie des Antiziganismus“, die sie 2022 erfolgreich an der Justus-Liebig-Universität verteidigt hat. Die angesprochenen Versicherheitlichungspraktiken, die insbesondere von staatlichen Akteuren durchgeführt werden, haben häufig die Einschränkung von unerwünschter Mobilität und Migrationsbewegungen zum Ziel, während sie solche paradoxerweise vielfach selbst hervorbringen, etwa durch rassifizierte Einreise- und Aufenthaltsbeschränkungen sowie Kriminalisierung und Deportationen.
Laura Soréna Tittel studierte Politik, Geschichte und Jura an der Universität Osnabrück und Politische Theorie an der Goethe-Universität Frankfurt, der TU Darmstadt und der Virginia Tech (USA). Zu ihren Forschungsinteressen gehören die kritische Theorie der Gesellschaft, die Kritik der politischen Ökonomie, die europäische Ideengeschichte seit der Aufklärung, die Critical Philosophy of Race, sowie die Kritik von Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus.
Ausgewählte Publikationen zum Themenkreis des Forschungsnetzwerks
- Von der „Zigeunerwarntafel“ zum Verbrecherbild. Eine historisierende Perspektive auf die Kriminalisierung von Sinti_ze und Rom_nja im deutschsprachigen Raum, in: Sigrid Ruby / Anja Krause (Hrsg.): Sicherheit und Differenz in Historischer Perspektive = Security and Difference in Historical Perspective, Bd. 10: Politiken der Sicherheit. Baden-Baden, Nomos 2022, S. 155–189.
- Tittel, Laura Soréna: Racial and Social Dimensions of Antiziganism. The Representation of “Gypsies” in Political Theory, in: On_Culture: The Open Journal for the Study of Culture Heft 10, April 2021.
- Rezension zu: Angéla Kóczé, Violetta Zentai, Jelena Jovanić, Enikő Vincze (Eds.): The Romani Women’s Movement. Struggles and Debates in Central and Eastern Europe, New York, London: Routledge 2019, Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, Jg. 29 Heft 1: Sicherheit, Militär und Geschlecht, Mai 2020, S. 187–189.
Weitere Publikationen
- Antiziganismus – (K)Ein Thema für die Philosophie?, in: Praefaktisch. Ein Philosophieblog. 24. August 2023.
- Contesting Stereotypes through Self-Representation? A Review of the Romani Exhibition Stands at the 2019 Frankfurt Book Fair, in: Critical Romani Studies, Jg. 3 Heft 2, Exploring Romani Literature from Theory to Practice, Juni 2021, S. 96–103.
- Mana, Mimesis und Magie als Herrschaft und Emanzipation – Zur Rolle der Religion in den Anfangsstadien der Subjektwerdung, in: Dirk Braunstein / Grażyna Jurewicz / Ansgar Martins (Hrsg.): "Der Schein des Lichts, der ins Gefängnis selber fällt": Religion, Metaphysik, Kritische Theorie. Promesse – Kritische Studien zu Philosophie, Ästhetik, Geschichte und Religion, Bd. 1. Berlin, Neofelis 2018, S. 299–316.